Weder Brasilien noch Mexiko waren in der Lage, die hervorragend aufspielende Nationalmannschaft von South Georgia and the South Sandwich Islands bzw. auf Deutsch, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, zu stoppen. Bei diesem Triumph jubelt sprichwörtlich das ganze Land!

Was lange währt, wird endlich gut und erfreut das ganze Land!

Wussten Sie schon, dass Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln rund 30 Einwohner haben und infolgedessen sprichwörtlich jeder Mann in den Kader nominiert wird? Spätestens jetzt wissen Sie es! Fakt ist nämlich, dass erst Carsten Deusch sich getraut hat aus diesen minimalen Voraussetzungen eine Fußball-Nationalmannschaft aufzubauen. Aus einer Vision ist nun – nach rund vier Jahren Amtszeit als Trainer – der Traum tatsächlich wahr geworden: South Georgia and the South Sandwich Islands bejubeln ihren ersten Titel im WCM-Weltverband – herzlichen Glückwunsch zu dieser Ausnahmeleistung!

Ein Titel, den sich Carsten Deusch auch statistisch höchst verdient hat

Nicht selten kommt es zu der Situation, dass am Ende mehr das Glück als das alleinige Können über einen Turniererfolg entscheidet – so aber definitiv nicht in diesem Fall! South Georgia and the South Sandwich Islands haben nämlich mit 41 Toren – gemeinsam mit den US Virgin Islands – nicht nur die meisten Treffer während dieses Turniers erzielt, sondern hatten gleichzeitig mit satten 36 Gegentoren auch das größte Pech in der Defensive. Zum Vergleich: Brasilien (2.) und Mexiko (3.) hatten es mit jeweils 22 Gegentoren deutlich einfacher zu diesen tollen Endplatzierungen zu kommen. Nichtsdestotrotz hätte es die Mannschaft von Deusch in der Vorrundengruppe fast „erwischt“, als man nur hauchdünn als Viertplatzierter in die Finalgruppe vorstoßen konnte. Doch diese Aussage ist mehr als Bewunderung und weniger als Glück zu interpretieren, wenn man bedenkt, dass sie es im Schnitt mit mehr als drei Gegentoren pro Vorrundengegner zu tun bekommen haben!

Brasilien wieder in Topform und Mexiko mit erster Medaille

Neben Carsten Deusch hatten insbesondere Niels Krämer, Trainer der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft, als auch Martin Lange, Trainer Mexikos, Grund zur Freude. Für Krämer war es nach dem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2014 nun mit dem zweiten Platz bei der diesjährigen Amerikameisterschaft ein wiederholt sehr positives Erlebnis. Insbesondere nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der WM 2015, als man sich mit dem letzten Platz begnügen musste, war der jetzige Erfolg sprichwörtlich Balsam auf die Seele der »Selecao«.

Ähnlich erfreut zeigte sich die »El Tri« von Lange, die nach knapp sieben Jahren harter Arbeit und Geduld erstmalig eine Podestplatzierung erzielen konnte. Zuletzt war Mexiko bei der Amerikameisterschaft 2013 mit dem sechsten Platz hauchdünn an einer Medaille vorbeigeschrammt, die nun endlich den Weg in die Vitrine gefunden hat – großen Glückwunsch!

Martinique und Kolumbien verpassen eine „Top 3“-Platzierung

In der Vorrundengruppe A hatte sich Martinique noch sehr verheißungsvoll als Zweitplatzierter für die Finalrunde qualifiziert. Trainer Hendrik Crouch stand bei den Buchmachern ohnehin sehr hoch im Kurs für den Titelgewinn, doch am Ende reichte es nur für den undankbaren vierten Platz. Bezeichnenderweise hat sich Martinique hierdurch auch in der Fußball-Weltrangliste auf den vierten Platz vorgeschoben, wenngleich dies leider nichts an der Tatsache ändert, dass wiederholt keine Medaille herausgesprungen ist. Einziger Wermutstropfen: Mit dem Jahreswechsel gilt wieder „Neues Jahr, neues Glück!“.

Auch Kolumbien (5.) hätte sich sicherlich über eine Auszeichnung gefreut, da man seit 2009 (AM-Dritter) und 2010 (AM-Zweiter) keine Podestplatzierung bei den Kontinentalen Meisterschaften erzielen konnte. Durch eine äußerst schwache Offensivleistung (20 Tore) kann sich Trainer Gregor Freuden aber eher glücklich schätzen, dass es überhaupt noch zu einem fünften Platz gereicht hat. Zum Vergleich: Die US Virgin Islands (6.) haben 41 Tore (!) erzielt und somit mehr als doppelt so viele wie das besser platzierte Kolumbien! An dieser Stelle auch Gratulation an Günther Hetzer zu dieser Topleistung.

Vorjahressieger Jamaika nach Sieg der B-WM nur im Mittelfeld

Auf dem siebten Platz folgt Chile, das in der Vorrundengruppe A noch hochüberlegen den Gruppensieg einfahren konnte. Die Amerikaner, die im Jahre 2013 sich noch als Amerikameister feiern durften, schlossen die Finalgruppe I wiederum als Letzter und somit als Achter im Gesamtklassement ab. Als Sieger der Finalgruppe II hat sich Trinidad & Tobago (9.) herauskristallisiert, die mit insgesamt 32 Turniertreffern auch die viertstärkste Offensivmannschaft gestellt haben. Weniger erfreulich endete die Amerikameisterschaft hingegen für Jamaika (10.) und Trainer Bob Ragatzu. Mit dem Sieg der B-WM im Rücken hatten viele Fans erwartet, dass man den Amerikameister-Titel aus dem Vorjahr verteidigen könnte. Diese Erwartungshaltung konnte allerdings nicht annähernd erfüllt werden.

Auf den weiteren Plätzen folgen schließlich Guatemala (11.), Barbados (12.), die Niederländischen Antillen (13.) sowie die Bahamas (14.). Überraschend schlecht abgeschnitten ist hingegen Puerto Rico (15.), das im Vorjahr sowohl bei der Weltmeisterschaft als auch bei der Amerikameisterschaft Sechster wurde. In diesem Jahr stehen hingegen höchstenttäuschende vorletzte Plätze bei B-WM (31.) und AM (15.) zu Buche! Abgerundet wird das Gesamtklassement schließlich durch die Falkland Islands (16.), die auch auf ein eher sehr enttäuschendes Fußballjahr zurückblicken.

⇒ Über diese Verlinkung gelangen Sie zum Gesamtklassement der AM 2015.